Wer sich mit unserer mystischen Vergangenheit beschäftigt wird irgendwann bei den Kelten landen. Mache "heidnischen" Bräuche haben es sogar aus der Vergangenheit in die Gegenwart geschafft. Man denke z.B. an Halloween.
Über das Jahr verteilt geben verschiedene Feste uns Gelegenheit sich mit der Natur zu befassen. Diese Informationen versuchen wir nach und nach zu ergänzen.
ÜBERALL SIND SIE UM UNS: DIE ALTEN GÖTTER
Selten denken wir heute über die alten germanischen Götter nach, obwohl sie in unserem Sprachgebrauch noch immer omnipräsent sind.
Bestimmt hast du schon einmal gehört, dass das, was du vorhast eine große Torheit ist (Sinn: Dummheit, der schlechtgemachte Donnergott Thor), oder „zum Donnerwetter nochmal“.
Wir sagen auch oft: „Er ist ein Teufel!“ oder „Solche Teufelei!“ und vergessen dabei, dass die Christen einst, den alten Glauben mitsamt dessen Göttern verteufelten.
Aus dem Göttergeschlecht der Wanen wurden die Wahnsinnigen, aus den Asen die Esel. Die Unterwelt, das Reich der Totengöttin Hel, wurde zur Hölle.
Wir kennen diese große Erdmutter als „Frau Holle“ aus den Märchen.
Kennst du jemanden der Thorsten (Thor) heißt, oder Frida (Freya, Frija), Baldur (Balder), Willi (Wodan, Wille, We) oder Heidrun (die Runen-kundige Heidin); vielleicht wurde um dich gefreit (Sinn: geworben/ Liebe bezeugt - Freya) oder du hast es getan.
Vielleicht wohnst du auf einem Odinsberg (Odin/ Wodan), am Osterholz (Ostara), am Thorstein, oder gar an einem der vielen Walhalla’s (früher oftmals Begräbnisorte). Vielleicht feierst du solche Jahresfeste, wie Ostern (Ostara), Walpurgis (Beltaine als Hochzeitsfest von Himmel und Erde) oder Halloween (Allerheiligen, Samhain, als Toten- und Gedenkfest für unsere Ahnen) oder Weihnachten (die Wiedergeburt des Lichts/ des Lichtbringers, wobei die Figur vom Weihnachtsmann durchaus als Wuhotan (Wodan) interpretiert werden könnte).
Als Sonnen- oder Mondfeste wurden sie in unseren Breiten schon viele tausend Jahre vor dem Christentum gefeiert, was heute durch die Kult- und Kraftplätze wie den Kalenderstein in Wolfshagen, die Bielsteine im Harz, etc. archäologisch nachweisbar ist!
Dass Sonne und Mond verehrt wurden, ist absolut verständlich, haben sie doch einen enormen Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Im Winter sterben die meisten Menschen oder leiden an der inneren Dunkelheit, der Depression. Wer ist nicht dankbar, dass nach der langen dunklen Jahreszeit nun wieder der Frühling, mit seinen sonnenhellen Tagen, vor der Tür steht?
Kein Wunder, dass zwei unserer Wochentage nach diesen beiden lichten Himmelkörpern benannt worden sind: Sonntag und Mon(d)tag – an diesen Tagen verehrte man ihre Kraft und ihren Einfluss auf uns Menschen.
Was aber ist mit den anderen Wochentagen? Dienstag wird dem Gott Tiu bzw. Tyr zugeschrieben (im römischen dem Gott und Planeten Mars); Mittwoch war einst der Wodans- bzw. Odins-Tag (entspricht dem römischen Gott und Planeten Merkur); Donnerstag ist nicht schwer zu erklären: der Tag des Donnergottes Thor bzw. Donar (Jupiter); Freitag ist der Tag der Frigga/ Frija und auch der Freya (oder eben der Tag von Göttin und Planeten Venus). Samstag war ein freier Tag, ein Sabbat-Tag, dem Saturn geweiht.
Warum die „Götter“ dermaßen präsent bei unseren Ahnen waren, sollte sich spätestens mit dem Sinnbild ihrer Planeten erklären. Dass die Himmelskörper einen enormen Einfluss auf alles Leben auf der Erde haben, wird seit tausenden von Jahren von allen Weisen aller Kulturen in der Astrologie, der Sterndeutung, untersucht.
Noch heute gilt sie als Pseudowissenschaft, obschon selbst Paracelsus vor 500 Jahren betonte, dass man eine Krankheit, die von einer „herausfordernden Sternenkonstellation herrührt“ nicht heilen kann, solange die Sterne ungünstig stehen!
Diese sind in Abfolge des aktuellen Jahres:
Datum | Name | Bedeutung |
2. Februar | Imbolic | Geburt des Lichts |
21. März | Ostara | Fruchtbarkeitsfest |
Nacht zum 1. Mai | Beltane | Walpurgisnacht |
21. Juni | Midsommar | Sommersonnenwende |
1. August | Lugnasad | Maria Himmelfahrt |
23. September | Mabon | Erntedank |
Nacht zum 1. November | Samhain | Halloween |
21. Dezember | Yule | Wintersonnenwende |
Beltane
Im Neuheidentum wird der Name Beltane oder Beltaine für eines der acht Jahresfeste verwendet.Obwohl sich der Feiertag einiger Merkmale (etwa der Freudenfeuer) des gälischen Beltane bedient, ist er sowohl hinsichtlich der Bedeutung (Betonung der Fruchtbarkeit) als auch der Rituale näher mit den Mai-Feierlichkeiten (z. B. Tanz um den Maibaum) verwandt. Einige Heiden feiern Beltane, in dem sie den Akt zwischen dem Herrn und der Herrin des Mai aufführen. Gerald Gardner, einer der wichtigsten Initiatoren des Wicca, bezieht sich mit der Bezeichnung „Vorabend des Mai“ auf Beltane.
Das Fest wurde in späterer Zeit von Neuheiden wiederbelebt und neu interpretiert, u. a. als mystische Vereinigung von „Gott“ und „Göttin“, Beginn des Wachstums in der Natur, Zunahme der Kraft von Feen und Elfen, Zeit des Chaos, der „wilden Energie“, der Liebe und Vereinigung.
Auf dem Calton Hill in Edinburgh wird seit 1988 in der alten keltischen Tradition Beltane gefeiert. Es wird von der Beltane Fire Society ausgerichtet und alljährlich von bis zu 15.000 Menschen besucht. Auch in Deutschland wird Beltane von neuheidnischen Gruppierungen z. B. an den Externsteinen gefeiert.
Viele Neuheiden begehen Beltane, ebenso wie die Feste Imbolc (Vollmond des zweiten Mondes), Lughnasadh (Schwarzmond des achten Mondes) und Samhain (Schwarzmond des elften Mondes), nicht nach dem Sonnenkalender, sondern dem Mondkalender. Danach fällt Beltane nicht auf den 1. Mai, sondern auf den Vollmond des fünften Mondes (fünfter Vollmond nach dem Julfest).
Samhain
Samhain (ausgesprochen „sow-in“) ist ein Feiertag der Wicca. Es ist einer ihrer acht großen Feiertage oder Sabbate. Obwohl es viele verschiedene Arten von Wicca gibt, haben alle Wiccans einige gemeinsame Glaubenssätze. Sie lieben und respektieren die Natur und versuchen, in Harmonie mit der Erde zu leben. Einer ihrer Hauptglaubenssätze ist „Niemandem Schaden zufügen“. Dies schließt Tiere, Menschen und die Natur ein.
Samhain wird vom Sonnenuntergang am 31. Oktober bis zum Sonnenuntergang am 1. November gefeiert. Dieses Fest ist der Ursprung von Halloween. Samhain wurde erstmals von keltischen Heiden gefeiert. Samhain markierte das keltische Neujahr, das Ende des Sommers und das Ende der Erntezeit. Es signalisierte auch den Beginn des Winters, den sie mit dem Tod assoziierten. An diesem Tag glaubten die Kelten, dass der Schleier zwischen den Lebenden und den Toten besonders dünn war. Dies ermöglichte es den Geistern der Toten, die Lebenden zu besuchen.